Foto: JRK KV

Bad Schwartau, 09.06.2012

Wäre es kein Übungstag, dann wäre das ein ganz normaler Tag auf einer größeren Wache der Berufsfeuerwehr mit Rettungsdienst gewesen.

Um 10.00 Uhr war antreten zum Dienstbeginn. Der Wachleiter begrüßte alle und stellte die Einsatzbereitschaft unserer Nachwuchs Truppen fest. Danach teilte das Personal auf die Einsatzfahrzeuge ein und die Fahrzeuge den drei Einsatz-/ Löschzügen zu. Der Zugführer, so heißt es bei der Feuerwehr, trommelte seinen Trupp zusammen und nach einer kurzen Einweisung auf den bevorstehenden Tag, begann der Dienst, wie bei der der Berufsfeuerwehr (BF) immer, mit dem Check der Fahrzeugausrüstung.

Gegen 10.15 Uhr war es dann so weit, die erste Alarmierung über das Lautsprechersystem der freiwil-ligen Feuerwehr schallte über den Hof und alle, die zu dem ausgerufenen Zug gehörten besetzen in Windeseile die Einsatzfahrzeuge und der Zugführer kam mit einem Einsatzbefehl aus der Leitstelle.

Nun folgte eine Kette von Einsätzen für das Personal. Den einen Zug traf es häufiger, aber dafür mit „kleineren“ Einsätzen und den anderen mit etwas „größeren“ Herausforderungen und dafür seltener, hallt ein ganz normaler Dienst. Alles in Allem waren  alle Nachwuchsretter jedoch ständig in Alarm-bereitschaft und wer gerade nicht ausgerückt war, musste auch die Aufgaben erledigen, um die Wache in Schuss zu halten. Ja, ich spreche von putzen. Die Fahrzeughalle, die Toiletten, die Fahrzeuge und alles was dazugehört. Die Arbeiten wurden von Müttern der Jugendfeuerwehr abgenommen und durchweg gab es, nach meinem Empfinden, keinerlei Beanstandungen. 

Zum Mittagessen, es gab Nudeln mit Tomaten-Hack-Soße, hat man allen Rettern die Zeit gegönnt, sich zu stärken. Die Johanniter haben das leckere Essen in einer sehr schönen, wenn auch leicht nos-talgischen  Feldküche zubereitet. Doch kaum war man mit dem Essen fertig und hatte sich noch ein Glas Wasser eingegossen, ertönten auch schon wieder die Lautsprecher. Bis zum Abend, der mit einem leckeren Grillen begangen wurde, hatten alle Züge zahllose Einsätze hinter sich gebracht. Ich werde hier nur einige schriftlich niederlegen, da es hier sonst den Rahmen sprengen würde. Es waren beispielsweise Kinder die auf Dächer spielten und gerettet werden mussten; Container, die in Brand gesteckt wurden; Hausbesitzer, die in Ihrer Gartenhütte einen Unfall mit dem Schweißgerät hatten; Personen, die in Fahrzeugen einge-klemmt waren und befreit und versorgt werden mussten und ein Einsatz mit der Situationsbeschrei-bung: „Katze auf einem Baum“. Um ca. 20.30 Uhr, nach dem Abendessen wurde die Möglichkeit zum Fußballgucken eingerichtet und der Nachwuchs-Rettungsdienst hatte Schichtwechsel. Die Feuerwehr wurde nachts oder am frühen morgen noch einmal raus gerufen, aber ohne Aufgabe für den Rettungsdienst.

Es war ein Tag, wie es die Berufsfeuerwehr täglich erlebt, doch dies war nur ein Übungstag. Ich kann sagen, dass mir die Aufgaben und die Leistungen der Jugendfeuerwehr und des Jugendrotkreuzes sehr gefallen haben und ich mich schon auf den nächsten Berufsfeuerwehrtag freue.  

Zu guter Letzt, als der Übungstag bereits beendet war und ich schon an meinem Auto stand und mich mit meinen JRK’lern unterhielt, ertönte der Lautsprecher ein weiteres Mal. Dieses Mal war es keine Übung, dieses Mal war es ein realer Einsatz und „großen“ Feuerwehrleute kamen, sofern sie für die Übungen nicht ohnehin schon anwesend waren, auf den Parkplatz gebrettert und nahmen ihre persön-liche Verpflichtung zur Hilfeleistung wahr.“.

 

Benjamin Kniejski, Jugendrotkreuz Bad Schwartau

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